7.Juni,der grösste Schritt meines Lebens!
Sechs Uhr Morgens, mein Wecker klingelte. Meine Schwester lag neben mir und schlief. Ich schaute sie an, es tat mir in der Seele weh sie so zurück zulassen,aber es war mein Traum und ich musste jetzt an mich denken. Ich stand auf,nahm eine Dusche und zog meine Trekkinghose an, packte meine restlichen Sachen ein und schloss den Rucksack. Mein Weg führte mich noch einmal zur Bank um mich von der netten Dame zu verabschieden, die so viel für mich getan hat.Sie nahm mich in den Arm und sie hatte Tränen in den Augen, was mich sehr rührte. Ich hätte nie gedacht,dass so viele Menschen weinen würden, wenn ich einmal gehe. Sie wünschte mir alles Liebe.
Ich fuhr zum Bäcker um ein letztes mal für meine Familie frühstück zu machen.
Ich bereitete alles schön vor und weckte sie ganz liebevoll. So saßen wir zusammen am Tisch und wir genossen es und klärten noch einige Dinge.
Mein schwierigster Schritt stand mir nun bevor. Ich musste meinen Großeltern auf wiedersehen sagen. Ein Schritt vor den ich echt Angst hatte. So bat ich meine Mom mich zu begleiten.
Mein Opa saß in der Küche,am Frühstückstisch, meine Oma stand angelehnt an der Küchenzeile. Was sagen??? Was denken???Was fühlen???
Es war Zeit, denn mein Zug geht in einer knappen Stunde. Ich nahm meine Oma in die Arme, noch nie hat sie mich so gedrückt, ich spürte ihre Sorge, die sie hatte um mich. Meine Tränen rannten, ich konnte diese Gefühle nicht unterdrücken. Mein Opa, er saß da so hilflos, hörte nur den Worten zu. Ich sah ihn an und es tat mir so weh,i hn so zusehen. Dieser eine Gedanke, den ich einfach nicht abstellen konnte,der in mir war, gibt es ihn noch wenn ich wieder Heim komme???Ich wollte diesen Gedanken nicht haben, aber er war da. Ich drückte ihn, noch nie so sehr wie zu diesem Zeitpunkt. Niemand kann sich vorstellen, wie wichtig meine Großeltern für mich sind.
Er war derjenige,der von Anfang an, an mich glaubte, dass ich diesen Schritt gehen werde und es auch sollte.
Ich ging, drehte mich ein einzigstes mal noch um und sah sie am Fenster stehen, so als würden sie mich nur für einen Tag verabschieden, aber genau das war es nicht.
Bevor mich meine Familie zum Bahnhof fuhr, kamen unsere Nachbarn und verabschiedeten sich auch mit weinendem Auge von mir. Dann saß ich im Auto und schaute mich um, da stand er auf der Straße, mein Kater, mitten auf der Straße,als würde er es fühlen, als würde er auf wiedersehen sagen.
Im Auto war Stille, ich dachte viel nach. Komisches Gefühl zu wissen mit einem Schritt lässt man alles zurück.
Ich wusste am Bahnhof wird es am schwierigsten sein.
Wir fuhren auf den Parkplatz in zwanzig Minuten geht der Zug. Meine Familie begleitete mich zum Gleis.
Dann war es soweit. Wenn ich darüber nachdenke, fühle ich es in mir,ich muss nun loslassen, alles.
Mein Dad nahm mich als erstes in die Arme, ganz fest, er gab mir einen Kuss und sagte ich soll auf mich aufpassen. Mein Dad halt, in Sorge, ein Schritt der für ihn nicht leicht war,seine Tochter in die weite Welt gehen zulassen.
Er versuchte nicht zu weinen, aber ich sah das glitzern in seinen Augen.
Meine Mom, sie weinte, sie weinte so sehr. Es tut weh seine Mom so zusehen. Meine Schwester saß da und es tat mir so sehr leid,es tat weh sie so zurück zulassen.
Wir nahmen uns alle in die Arme und ich verabschiedete mich von jedem bestimmt drei oder viermal.
Dann kam der Zug, ich stieg ein, meine Mom und mein Dad kamen noch einmal rein um mir nochmals einen Kuss zugeben. Ich stand an der Tür, dann verschloss sie sich und das Pfeifsignal ertönte von der Schaffnerin. Meine Hand an dem Fenster, die Hände von meiner Familie an der anderen Seite der Scheibe. Ich sah in ihre Augen und fuhr davon. Nun gibt es kein zurück mehr.
Ich suchte nach einem Sitzplatz,alles schaute mich an, so empfand ich es.Ich schaute raus und wusste, dass ich nun auf mich allein gestellt bin. Die Fahrt ins Ungewisse, die Fahrt zu mir selbst.
In meinem Rucksack erblickte ich einen Brief, direkt zwischen meinen Reiseführern von Australien, Neuseeland und Thailand. Meine Reiseroute für das nächste Jahr.
Ich zog ihn heraus und öffnete ihn. Er ist von meiner Mom. Ich las ihn im Stillen, keine Chance die Tränen zurück zuhalten...
Der schönste Brief in meinem Leben, ich werde ihn immer bei mir tragen und das tue ich heute noch.
Ich nahm einen tiefen Atemzug und freute mich auf das was nun vor mir liegt.
Nun lagen erstmal vier Stunden Zugfahrt vor mir und ein langer Flug von dreiundzwanzig Stunden.
Ich konzentrierte mich darauf...
Mit den Gedanken an meine ganzen letzten Wochen und Monaten. Nun realisierte ich langsam, was ich hier eigentlich tue...
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